Outdoor-Kueche Foto Markus Losse

Draußen kochen macht Spaß: die Küche im Freien

Kaum ist es draußen warm genug, sieht man es – in den Parkanlagen, an den Flussufern, im eigenen großen oder Kleingarten: Gegrillt wird, was das Zeug hält. Kein Mensch kann sich von der Faszination, unter freiem Himmel zu kochen und zu essen, frei sprechen. Mit Baumkronen über dem Kopf, der Wiese zu Füßen, grüner „Wildnis“ ringsum schmeckt alles einfach noch mal so gut. Vielleicht sind das die Urmenschengene, die uns ja noch großteils bestimmen, die tiefe Verbindung zur Natur, die unsere Vorfahren uns mitgegeben haben.

Am Busen der Natur leben wir auf, gehen auf Abstand zu den glatt lackierten quadratischen Flächen, die heute total unseren Alltag bestimmen. Draußen nimmt alles seine ganz eigene Form an. Kein Möbel ist so individuell gestaltet wie ein Zweig, ein Stamm, eine Blüte. Alles wächst im naturgegebenen Einklang mit dem Vorgefundenen. Und so können auch wir uns draußen viel leichter erlauben, mal etwas ganz anders zu machen als üblich.

Der Charme der Improvisation – nirgendwo kann er sich besser entfalten. Küchen, die draußen stehen, sind so auch oft selbst arrangiert oder gebaut, halten sich an keine Mode, haben die Aura aus alten WG-Küchen-Zeiten, tragen Spuren vom letzten Grillabend, haben Kratzer, stehen schief, wirken wild – und dürfen das. Ausrangiertes bekommt hier neuen Daseinszweck, Stellfläche und Stauraum werden ohne aufwändige Küchenplanung aus dem Effeff verwirklicht.

Wen wundert’s, dass Mann sich hier zuhause fühlt? Wo wäre seine Küche besser situiert als hier, quasi mitten in der Wildnis. Während Frau die heimische Küche auf Hochglanz poliert, dürfen in der Outdoor-Küche Funken stieben und Soße auf den Boden tropfen. Der Grill ist natürlich das wichtigste Gerät in einer Draußenküche. Während der rustikale Kohlegrill zum festen Teil der Gartenmauer werden kann, haben Gasgrills innerhalb kürzester Zeit genügend Hitze für Steak oder Rostbratwurst, und das ohne Qualm und Gestank. Es gibt sie als Einbaugerät und mobiles Standgerät, von vielen Herstellern auch mit separater Kochplatte. Ist eine Abdeckhaube dabei, lässt sich hier sogar backen. Zur Not tut’s aber auch das portable Kochfeld!

Die elektrischen Anschlüsse müssen natürlich gut gegen Nässe gesichert sein, witterungsbeständig auch die Unter- und umbauten. Bei der Arbeitsplatte zahlt sich der Preis für Naturstein aus. Kein anderes Material ist ähnlich widerstandsfähig. Steinplatten sind zuverlässig frostsicher, wenn sie eine Wasseraufnahme von unter drei Prozent besitzen. Ein ganz leichtes Gefälle beim Einbau verhindert, dass sich Lachen auf der Arbeitsplatte bilden.

Keine Küche ohne Wasseranschluss: So richtig komplett wird eine Freiluftküche erst, wenn sie auch mit einer Spüle ausgestattet ist. Wer möchte schon gerne das benutzte Geschirr nach der Gartenparty mit nach Hause nehmen, um es dort erst abzuspülen? Und was gibt es Schöneres, als den im eignen Garten gezogenen Salat an Ort und Stelle zu ernten, zu putzen und zuzubereiten? Ist ein Anschluss vorhanden, kann dieser am einfachsten per Gartenschlauch mit der Spüle verbunden werden. Was das Abwasser angeht, müssen viele Kleingärtner wegen neuer Gesetze leider grad' extradichte Auffangbehälter finanzieren.

Andernorts wird das Geld in Luxus gesteckt und aufs Selbermachen komplett verzichtet. So viel wie einen Kleinwagen lässt manch einer sich seine Gartenküche kosten, inklusive Keramikofen, Kühl-Gefrier-Kombi und Gasgrill mit zwei Etagen. Die Hersteller von Outdoorküchen fahren derzeit Rekordumsätze ein. Und das selbst hierzulande, wo das Wetter oft nicht mitspielt. Regenabweisende Vordächer, Pergola oder Markise sind in jedem Fall gutes Beiwerk für die Küche im Freien. Umso schöner, wenn das Thermometer wieder Richtung 30 Grad zeigt. Dann ist für überzeugte Freilandköche kein Halten mehr.

Auf ins Grüne!

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