Kücheneinrichtung im Boho-Style mit verschiedenen Stühlen und Möbeln und großen Pflanzen und marokkanischen Fliesen

Küchen im Boho-Stil

Schon vom Boho-Style gehört? Inzwischen kehrt er auch in unseren Küchen ein – in Form eines bunten Mixes an Möbelstilen mit exotischer Deko.

Schon der Klang des Wortes macht es deutlich, denn "Boho" klingt ein bisschen nach "Tohuwabohu", ein bisschen nach "Soho" wie das Londoner Szeneviertel und auch ein bisschen nach "Bora Bora", dem Atoll in der Südsee. Und genau das erklärt schon den Einrichtungsstil, der den Boho-Style ausmacht: ein bisschen wildes Durcheinander, ein bisschen Exotik, aber auch angesagtes, kreatives Multikulti. Auf Küchen bezogen ist damit gemeint:

Ob Wandgestaltung oder Küchenmöbel, ob Geschirr oder Besteck – nichts muss zusammenpassen, und viel darf herumstehen. Kurzum also das glatte Gegenteil von der puristischen Designküche aus einem Guss. In diesem Sinne ist der Boho-Küchenstil genau der richtige für all diejenigen, die am liebsten auf Flohmärkten kaufen, sich von Möbeln ihrer Groß- und Urgroßeltern nicht trennen können, gern selber was zusammenbauen, auf gemusterte Textilien stehen, auf Naturfarben und große Pflanzen und nicht zuletzt auf Accessoires von Orient-Reisen oder solche, die authentisch danach aussehen:

Esstisch und Deko im Boho-Style in der offenen Küche
In Boho-Küchen muss nur wenig hinter geschlossene Fronten. In der Bohème-Küche darf Kuscheliges vorkommen, sollten Kunstobjekte nicht fehlen, können Teppiche und Läufer liegen, passt viel aus natürlichen Materialien wie Bambus, Holz, Wolle oder Rattan ...

Begrifflicher Ursprung

"Boho" ist ein Modewort, dessen Ursprung weit zurück reicht und über die Jahrhunderte seine Bedeutung geändert hat. Der sogenannte Boho-Style entstand im Paris des 19. Jahrhunderts: Schriftsteller, Maler und Musiker bildeten im Studentenviertel Quartier Latin eine Künstlerszene, die sich mit betont zwangloser Lebensart gegen das spießige Bürgertum abgrenzte. Ihre Kreativität war auch aus der Not geboren: Geldmangel war an der Tagesordnung, gehörte jedoch zur Selbstdefinition der Gruppierung, die die Kunst idealisierte und das Materielle gering schätzte. Daraus ergab sich zwangsläufig ein wild zusammengesetzter Einrichtungsstil, der Möbel und Deko verschiedenster Herkunft kunstvoll arrangierte, und das hat buchstäblich Schule gemacht.

Originär ist der Begriff "Boho" die Kurzform des französischen Ausdrucks "Bohème", ursprünglich bezogen auf das freigeistige Studentenvolk im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Dieses sah sich in der Tradition der hochmittelalterlichen Goliards, junger Geistlicher, die im 12. und 13 Jahrhundert an den Universitäten in Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien und England studiert hatten und gegen die wachsenden Widersprüche innerhalb der Kirche protestierten. Sie zogen durch Europa und rezitierten und sangen Satiren und Gedichte über irdische Freuden und die korrupte Politik (auch) ihrer Zeit.

Essbereich in der offenen Wohnküche im Boho-Style mit verschiedenen Stühlen, bunt gemusterten Textilien und offenen Regalen

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