Kleine Küche im Tiny House

Küche im Tiny House

Wer Tiny House sagt, muss auch Tiny Kitchen sagen. Denn wenig Platz heißt auch wenig Habe. Was lässt sich denn in puncto Küche alles einsparen?

Ganz klar: Ohne Talent für Ordnung und Lust am reduzierten Wohnen geht ein Leben im Tiny House eher schwer. Wem es leicht fällt, auf Stehrümchen, Küchenmaschine, Schuh-Sammlung und Andenken zu verzichten, findet in Japan seine Vorbilder.

Im Land der aufgehenden Sonne ist man darin geübt, aus wenig Platz viel Raumgefühl herauszuholen. Tokioter haben für ihre Einfamilienhäuser oft nur wenig Fläche zur Verfügung. Um trotzdem Weite zu vermitteln, schaffen sie betonte Übergangsbereiche zwischen Drinnen und Draußen – ein bodentiefes Fenster etwa, vor dem die gleichen Kieselsteine liegen wie dahinter. So entsteht der Eindruck, die Natur rage ins Haus und mit ihr ihre Weitläufigkeit.

Ein anderer Trick ist Verschachtelung: Vorsprünge, Podeste (die als Stauraum dienen) und mehrere Ebenen (z. B. mit Schlafempore) sorgen für Vielseitigkeit, verhindern die beengende Sicht auf vier gerade Wände wie in einer rechteckigen Schuhschachtel. Zu visueller Weite verhilft auch eine durchgängige Gestaltung von Boden, Wand und Decke – zum Beispiel aus Fichtenholz. Auch niedrige Möbel tragen dazu bei. Oder Stühle wegzulassen – ebenerdig zu sitzen fällt Japanern sicher leichter ...

Auf engstem Raum, aber bitte wohnlich eingerichtet

Die Innenarchitektur eines gelungenen Tiny Houses hat jedoch wenig gemein mit der eines Wohnmobils, in dem Funktionalität Priorität hat und die meisten Möbel einklappbar sind. Es soll ja auch dauerhaft wohnlich sein innendrin! Was die Kücheneinrichtung angeht, empfehlen sich alle Geräte, die entweder besonders schmal oder Kombinationsgeräte sind, z. B. Mikrowellen mit Backofenfunktion.

Ideal wäre auch ein schmales Induktionskochfeld, das im ausgeschalteten Zustand als Arbeitsfläche dient bzw. schnell umfunktioniert werden kann, weil es im Betrieb gar nicht heiß wird. Auch Geschirrspüler gibt es im Kleinformat, und ihre Anschaffung kann sich selbst in der Tiny Kitchen auszahlen: Das fertig gespülte Geschirr bleibt bis zum nächsten Gebrauch einfach drin und spart so Stauraum im Schrank!

In Sachen Kühlschrank bieten sich platzsparende Auszüge an: Neueste Modelle wie bspw. von Liebherr werden wie Schubladen geöffnet und bieten so mehr Stauraum. Generell sollte jede Möglichkeit ausgeschöpft werden, Lagerfläche einzusparen. Das beinhaltet u. a. den Verzicht auf Wasserkästen und das Nachdenken darüber, wie man seinen Trinkwasserbedarf auf andere gesunde Weise sicherstellt.

Wieviel Koch- und Essgeschirr braucht man eigentlich?

Insgesamt heißt es auch, Geschirr zu reduzieren, sprich: Ein Glas und eine Tasse pro Person muss reichen. Also Ade Weinglas, Cognacglas, Espressotässchen, Kakaobecher. Reicht nicht eigentlich auch 1 Topf und 1 Pfanne? Gerade im Hinblick auf Küchenmaschinen ist Verzicht essenziell, denn wohin im Tiny House mit Nudel- und Eismaschine, Fleischwolf oder Milchaufschäumer?! Bei jedem Gerät ist die Frage: Wie kriege ich das Ergebnis minimalistischer hin?

Freilich läuft das in vielen Fällen wieder auf mehr Handarbeit und handwerkliches Können hinaus: Fein und gerade schneiden lernen statt Spiralschneider und Brotschneidemaschine einzusetzen. Mit Schneebesen und Muskelkraft Sahne schlagen statt das Rührgerät anzuschalten. Kauen statt Smoothies schlürfen, Apfel pur aus der Hand essen anstelle von Obstsalat ;-)

Nicht zuletzt auch in Sachen Putzmittel ist Reduktion vonnöten. Manch eine(r) merkt dabei vielleicht, wie unnötig vieles ist. Allein mit dem Alleskönner Natron lassen sich viele Reinigungsmittel ersetzen. Mehr dazu in diesem Blog unter Wundermittel Natron.

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