Vom Arbeitsraum zum Lebensraum – Küchen sind immer mehr zum Zentrum der Wohnung geworden. Und längst findet hier noch einiges mehr statt als nur Kochen und Essen …
Küchen sind Wohlfühlorte, und das ist kein Wunder. Schließlich sind hier viele Dinge zu finden, die einem das Leben versüßen, die gut tun und genussreiche Gemeinschaft stiften. Doch es hat auch mit dem Anwachsen der Großstädte und knapper werdendem Wohnraum zu tun, dass Küchen aufgehört haben, nur Ort für die Zubereitung von Speisen zu sein.
Die gängige Architektur hat sich diesem Trend längst angepasst: Seit den 2000er-Jahren weisen Neubau-Grundrisse eine offene Küchenplanung auf – Küche und Wohnzimmer finden zwischen denselben vier Wänden statt. Nicht selten ist das dem Platzmangel geschuldet. Doch es entspricht auch dem Wunsch vieler, das Kochen zu einer Tätigkeit zu machen, an der viele teilhaben können. Entsprechend änderten sich die Anforderungen an das Küchenmöbeldesign.
Leben und arbeiten in der Küche
Bevor ihnen andere Möbelbauer im großen Stile zuvor kommen konnten, haben die Küchenhersteller schnell neue Programme entwickelt. Inzwischen bieten sie Küchenmöbel an, die kaum noch wie solche aussehen – freistehend arrangierbar, mit grifflosen, edlen Fronten. Passend dazu liefern sie stilistisch passende Wohnzimmermöbel: Regale, Sideboards, Vitrinenschränke, Sitzgruppen und mehr.
Und jetzt wirkt sich die Arbeitswelt auf das Küchendesign aus. Denn immer mehr Menschen gehen zuhause einer Beschäftigung nach, mit der sie ihr täglich Brot verdienen. Wo das Einkommen nicht ausreicht, zu diesem Zweck ein extra Büro anzumieten, findet diese Tätigkeit ebenfalls zuhause statt – nicht selten ebenfalls in der Wohnküche, schlichtweg weil sie in vielen Wohnungen den meisten Platz bietet.
Ideen für das Büro in der Küche
Ist die Wohnküche sowieso schon mit einem Esstisch ausgestattet, kann dieser im Bedarfsfall einfach umfunktioniert werden. Diese Lösung taugt aber nicht für jede(n) Heimarbeiter(in) und Freiberufler(in), am ehesten für sogenannte digitale Nomaden, die man auch in öffentlichen Kaffeehäusern antrifft, weil sie zum Arbeiten außer ihrem Laptop kaum oder keine papiernen Unterlagen brauchen.
Solche Freelancer haben auch zuhause schnell alles beiseite geräumt, falls der Tisch mal kurzerhand vom Schreib- zum Esstisch werden muss. Umso schneller geht das mit raffinierten Lösungen wie der hier gezeigten: Auf Knopfdruck verschwindet das Display ganz schnell unter dem Tisch. Für andere Homeworker mag das weniger passen. Sie sind darauf angewiesen, dass Papierstapel und Skizzen auch nach dem Essen noch genau so liegen wie davor, sonst verlieren sie den Überblick.
Für sie muss es ein eigener Schreibtisch in der Küche sein. Reicht der Platz aus, kann dafür ein Teil des Raums entsprechend umgestaltet werden. Unter Umständen müssen in dem Fall Sofa und Sofatisch weichen. Empfehlenswert ist auf jeden Fall eine Gestaltung, die wenigstens farblich zu den Küchenmöbeln passt. Außerdem sollten Ordner und Co. hinter Schranktüren und nicht in offenen Regalen verstaut werden. Ersteres sieht schöner aus und schützt auch den Papierkram vor Kochgerüchen.
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