Wer träumt nicht von so einer Art digitalem Butler – gerade wenn man sich einen aus Fleisch und Blut nicht leisten kann. Wir wollen aber nicht hoffen, dass die gruselige Version in der Black-Mirror-Folge "White Christmas" Wirklichkeit wird, in der die komplette Heimsteuerung durch ein Bewusstseinsduplikat der Bewohnerin erfolgt.
Die romantische Version der smarten Küche sieht so aus: Dein Kühlschrank merkt, welche Lebensmittel sich dem Verfallsdatum nähern und schlägt dir Rezepte zur schnellen Verarbeitung vor. Der Dampfgarer – gekoppelt mit deiner Smartwatch – spürt, wie hungrig du bist, und hat die vorbereitete Quiche in dem Moment fertig, in dem du deine Wohnung betrittst. Die Heizanlage wird rechtzeitig informiert, wann du wieder zu Hause bist, sodass es mollig warm ist, wenn du die Tür öffnest.
Toll wäre doch auch, wenn man vom Urlaubsort aus nicht mehr den Nachbarn/die Freundin/den Bruder – diejenige Person, die den Zweitschlüssel hat – anrufen müsste, um sicher zu sein, dass die Herdplatte ausgeschaltet ist. Genauso hilfreich, wenn man eine SMS vom Rauchmelder bekäme, bevor daheim schon alles abgebrannt ist.
Smart Home im Dienst der Ressourcenschonung
„Smart Home“ heißen all diese Errungenschaften, die per Computer, Sensoren und Funktechnik möglich werden und teils auch schon möglich sind. Das vernetzte Zuhause soll nicht nur den Alltag erleichtern und sicherer machen, sondern auch Strom und Brennstoffe sparen helfen. Das könnte sich zum Beispiel so darstellen:
Dein Geschirrspüler startet erst, wenn der solare Warmwasserspeicher vom Dach ausreichend Reserven meldet. Die Heizung reguliert sich nach unten, nachdem du die Wohnung verlassen hast oder wenn viele Gäste den Raum aufheizen. Die Dunstabzugshaube passt ihre Saugleistung an das Kochgeschehen an. Der Backofen erkennt, wann der Braten gar ist.
Per Smartphone, Tablet-PC oder Laptop können all diese Hausgeräte kontrolliert und gesteuert werden: Mit entsprechenden Apps lässt sich der Herd ausschalten, das Garagentor schließen, Türschlösser kontrollieren. Fast alle Hausgeräte-Hersteller haben für solche Anwendungsfälle schon einfach bedienbare Lösungen parat.
Das Ökosystem "Greenkitchen" - eine alte Idee von Bauknecht
Das Herzstück von Greenkitchen, der Resource Assistant, war ein digitales Instrument eigens für die Küche, das die Energiedaten der Geräte überwachen und übermäßigen Energieverbrauch anzeigen sollte. Mithilfe eines Smart-Grid-Systems sollte es sogar möglich werden, die Geräteauslastung und das Timing bestimmter Programme auf der Basis der von den Energieversorgern empfangenen Signale automatisch zu verwalten, bspw. selbsttätig das Abtauen eines Kühl-/Gefriergeräts anstoßen oder die Zyklen eines Geräts wie der Spülmaschine zu einem Zeitpunkt starten, in dem die Elektrizität billiger (Nachttarif) oder sauberer (Sonnen- oder Windenergie) war. Dieses System sollte wertvolles Feedback liefern, damit Verbraucher ihre Energie- und Ressourceneffizienz im Hinblick auf die erwarteten Leistungen optimieren und effektiv Ressourcen sparen konnten.
Kochen auf ganz neue Art und dabei Strom und Wasser sparen
In jedem Haushalt geht beim Spülen, Kochen und Waschen literweise sauberes Wasser verloren. In der Greenkitchen von Bauknecht sollte dieses Wasser unter der Küchenspüle aufgefangen, antibakteriell behandelt, in einem externen Wasserbehälter gesammelt und für Geschirrspülgänge verwendet. Das aufbereitete Wasser sollte sich auch direkt entnehmen lassen, um z. B. Pflanzen zu bewässern oder den Hausputz zu verrichten.
Ein komplett neues Feature der Greenkitchen war das eigens für Haushaltsgeräte entwickelte Konzept eines thermischen Sonnenkollektors. Dank einer neuen Methode zur Erfassung der Sonnenstrahlen sollte dieser Kollektor selbst im Winter ausreichend Wasser zur Versorgung von Spül- oder Waschmaschine aufheizen, ohne dass zusätzliche Energie zugeführt werden muss.
Alles fantastische Ideen – vielleicht wird ja doch noch was draus?
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