Was in ihnen eingekocht und verschlossen wird, ist zweifelsfrei haltbar und das für eine lange Zeit. Einmachgläser wurden im Jahr 1880 von einem Chemiker in Gelsenkirchen erfunden. Erst fünf Jahre später kaufte der bekannteste Hersteller dieser Gläser, Johann Carl Weck, dem Erfinder Rudolf Rempel das Patent dafür ab.
Heute erleben die Gläser, die ursprünglich zum Einmachen von Suppen, Fleisch, Obst und Gemüse verwendet wurden, einen wahren Hype und ersetzen in unseren Küchen teilweise unsere Plastikdosen.
Einmachen, ganz wie früher
Manche Dinge ändern sich tatsächlich nie... Wie zum Beispiel der Stolz und die Freude über Selbstgemachtes. Das klassische Einmachen - für das die Einmachgläser schließlich konzipiert wurden - hat in vielen Haushalten wieder Einzug gehalten. Nahezu alle Lebensmittel sind zum Einmachen geeignet: Obst, besonders Kernobst (Birnen und Äpfel), Steinobst (Aprikosen, Pfirsiche) und Beeren, aber auch Gemüse und Fleisch lassen sich durch das Verfahren, welches darauf beruht, Nahrung durch Hitze keimfrei zu machen, auf Jahre zu konservieren und genießbar zu erhlaten.
Zu den gängigsten Einmachrezepten zählt natürlich das Einkochen von Obst zu leckerer Marmelade. Anspruchsvoller wird es da schon mit ganzen Fleischgerichten, wie Sauerkraut mit Speck, Ragout oder Rehbraten. Denn all das und noch viel mehr ist möglich beim Einmachen. Besonders viel Freude macht neben dem Einmachvorgang auch das Beschriften der erlesenen Köstlichkeiten. Sei es, um die eigenen Vorratskammer hübsch aussehen zu lassen oder um mit dem Selbstgemachtem Freunde glücklich zu machen. Zu diesem Zweck gibt es zahlreiche kreative Talente, die im Internet Etiketten und Labels zur freien Verfügung stellen. So zum Beispiel Bloggerin Kelli Murray (siehe hier) und das Blog "Packagery", auf dem sich alles rund ums schöne Verpacken dreht (siehe hier). Bunt ausgedruckt und mit schöner Kordel versehen, wird das Einmachglas samt Inhalt zum Hingucker - made with love eben.
Praktische Aufbewahrung für Lebensmittel
Nachdem in den 90er und 2000er Jahren eine Welle farbiger Kunststoffdosen die deutschen Küchen überschwemmt hat, geht der Trend heute wieder zurück zum Glasbehältnis. In sozialen Netzwerken, wie Pinterest und Instagram, aber auch auf Blogs erleben die guten, alten Einmachgläser ein Revival als hübsche Aufbewahrungsmöglichkeiten für Kekse, Nüsse, Gewürze, getrocknete Kräuter und vieles mehr.
Da liegt natürlich der Gedanke nicht fern, die Einmachgläser zu Zweckentfremden und beispielsweise mit ganzen Gerichten zu füllen. Auf Partys sind die praktischen Gläser mit Deckel gern gesehene Gäste: Salate, Suppen, Nudelgerichte und natürlich auch Nachtisch lässt sich in den Gläsern dekorativ portionieren und man spart sich sogar die Teller für die Gäste.
A propos Party: Ist man gar nicht selbst der Gastgeber, sondern der Gast, so sind die wiederverschließbaren Gläser auch perfekt dazu geeignet, als Geschenkverpackung zu dienen. Geschenk rein, Schleife drum und fertig.
Vielseitig und nachhaltig
Eine weitere Einsatzmöglichkeit für jeden Tag: Das Frühstücks-Müsli, oder das Mittagessen fürs Büro in Einmachgläser abfüllen. Wunderbar aufgehoben: Dicht verschlossen, Mikrowellen geeignet und von den Kollegen bewundert, weil es so schön aussieht.
Nachdem heute nahezu alles in Plastik verpackt ist - vom Mineralwasser bis über jegliche Lebensmittel hinweg - ist es ein regelrechtes Hochgefühl, das Essen wieder in Glas "zu verpacken". Weniger Butterbrottüten, weniger Plastik und dafür ein Stückchen mehr Bewusstsein, dass auch kleine Änderungen im Alltag nachhaltig sein können.
Kommentare (1)
Anita Tavernini-Ott
Ein praktischer Beitrag zu Einmachgläsern und wahr obendrauf. Ich praktiziere diese Tipps täglich in meinem Küchenalltag, besonders für das schnelle Abfüllen von heißen Suppen und Soßen, auch wenn es Reste gibt. Sie lassen sich so schnell und einfach konservieren und man kann sie problemlos länger aufbewahren.