Alles spricht von intelligenten Hausgeräten. Wie aber würde es aussehen, wenn unsere Hausgeräte wirklich intelligent wären, so intelligent, dass sie sich eigene Gedanken machen könnten? Das Ergebnis könnte man sich vielleicht so vorstellen wie den sprechenden Kühlschrank „GreenScreenRefrigeratorAction“ – eine gefilmte Installation des britischen Künstlers Mark Leckey.
Mit grafischen Simulationen seiner inneren Kreisläufe aus Kompressoren und Kühlspiralen, die Flüssigkeit in Dampf und Dampf in Gas verwandeln, legt er seine komplexe Funktionsweise dar. Ist es Zufall, dass die Form des Kühlschranks dem schwarzen Monolithen im Science Fiction Klassiker „Odyssee im Weltraum“ ähnelt und die gedehnte Sprechweise streckenweise ein bisschen so klingt wie Computer HAL, als er vom letzten überlebenden Astronauten in Selbstverteidigung nach und nach abgeschaltet wird?
Doch Mark Leckey, der dem Kühlschrank natürlich nur seine eigene (leicht verzerrte) Stimme geliehen hat, will seine Arbeit nicht als technologie- und gesellschaftskritisch verstanden wissen. Vielmehr möchte der Künstler zeigen, wie der Mensch zunehmend eins wird mit der Welt der Technik: „Ich habe keine Angst davor, dass die Technologie die Menschheit eines Tages überrennen wird. Für mich sind wir technologisierte Tiere. So leben wir. Wir produzieren Technologie, und im Gegenzug produziert die Technologie uns.“
Der Film des sprechenden Kühlschranks läuft noch bis zum 6. März 2016 im Rahmen der Ausstellung (Artificial Intelligence) Digitale Demenz des HMKV im Dortmunder U. Weitere spannende Filme zeigen hier, wie sich eine Zukunft mit künstlich intelligenten Haushaltshelfern darstellen könnte, darunter zwei brillante Fernsehserien aus Schweden und Großbritannien, die man von bequemen Sofas aus ansehen kann.
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