Nein, hier geht es nicht um Maßnahmen in Zeiten von Corona, sondern um hoch spannende Lektüre, heißt phantasievolle Ermittlungen zu Todesfällen in einem Gourmetrestaurant.
Die Rede ist vom zweiten Fall für Mats Holm. Diesmal soll der auf Krisen-PR spezialisierte Kommunikationsprofi eine aufstrebende Sterneköchin vor dem Shitstorm retten. Zum Glück hat Holm begnadete Partner an seiner Seite: Laura May war früher bei der Polizei. Werner von Storch versteht sich aufs Hacken. Mit deren Hilfe und durch allerhand gerissene Frage- und Ermittlungstechnik rücken immer neue Personen in ein mordsverdächtiges Licht. Darunter auch einige Verwandte.
Familiäre Zwistigkeiten machen auch Holm selbst das Leben schwer: Seine Tochter glaubt nicht, dass der Tod ihrer Mutter ein Selbstmord war und ermittelt auf eigene Faust. Holm, der sonst in James-Bond-Manier nie um einen gekonnten Spruch verlegen ist, zieht gegenüber seiner Tochter ein ums andere Mal den Kürzeren. Am Ende gerät er sogar selbst unter Verdacht, am Tod seiner Frau mitschuldig zu sein.
Insgesamt ein Krimi, den man nicht mehr weglegt, zum einen, weil Thema und Setting aus der Reihe fallen, zum anderen, weil die 442 Seiten richtig gut geschrieben sind. "Riskante Rezepte" erlaubt nicht zuletzt einen kleinen Einblick in die Sterneküchenwelt: Köchinnen und Köche, die hier um Sterne ringen, stehen unter enormem Druck, hoher Konkurrenz und werden von der Presse das Fürchten gelehrt.
Birand Bingül: "Riskante Rezepte - ein Fall für Mats Holm", ISBN: 978-3-442-71639-5, erschienen bei btb
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