Sie sind grün, sie sind essbar, sie geben eine tolle Blumendekoration ab, und sie wurden 2003 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt: Artischocken. Mit ihrem distelartigen Blütenstand, dem essbaren Blütenboden und den fleischigen Enden der Blütenblätter sind die kleine Exoten unter den Gemüsesorten. Gleichzeitig wird der Artischocke eine cholesterinsenkende und verdauungsfördernde Wirkung zugeschrieben.
Zutaten
für
4 Stückmittelgroße Artischocke(n)
1/2 Zitrone(n)
2 trockeneBrötchen
Petersilie gehackt
Salz
Pfeffer
1 Knoblauchzehe(n) fein gehackt
2 Kartoffel(n) geschält und halbiert
Olivenöl
Süßer Senf
Senf scharf
hellerBalsamico -Essig
Zubereitung
Zubereitungszeit: 30 Min. | Koch- und Backzeit: 60 Min. Die Mengenangaben im Text beziehen sich auf vier Personen.
Die Artischocke kann man auf vielerlei Arten essen: In Butter geschwenkt, als Pizzabelag oder – sämtlicher Blätter beraubt – nur die Artischockenherzen, gebraten in einer Pfanne mit Bratkartoffeln. Dieses Rezept zeigt, wie der ganze Blütenkopf der Artischocke gekocht und gegessen werden kann. Sehr sättigend mit Brotfüllung und Kartoffeln als Beilage.
Zunächst werden die Artischocken "beschnitten": Der Strunk, sowie die untersten Blätter werden gleich oberhalb des Strunks mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Dann legt man die Artischocke auf eine Seite und säbelt kräftig die Spitzen der Blätter ab, sodass die Artischocke von oben gesehen nun eine glatte Oberfläche aufweist. Dann wird Platz geschaffen für die Brotfüllung. Dazu sind Einmal-Handschuhe empfehlenswert, da die Blätter zum einen pieksen können und zum anderen die Fingernägel lila einfärben. Um in der Mitte eine Kuhle für die Füllung zu schaffen, müssen einige Schichten der inneren Blätter ausgerupft werden, sodass etwa drei Teelöffel Füllung hineinpassen. Dann werden die Artischocken mit kaltem Wasser abgeschwaschen und in einem Wasserbad zusammen mit dem Saft einer halben Zitrone eingeweicht. Während die Artischocken baden, wird die Füllung vorbereitet.
Die Füllung
Dazu können sehr gut trockenes Weißbrot und Brötchen vom letzten Sonntagsfrühstück verwendet werden. Je härter und trockener, desto besser. Das Brot wird in lauwarmen Wasser für einige Minuten eingeweicht, bis es fast auseinanderfällt. Dann wird das überschüssige Wasser mithilfe eines Siebs aus dem Brot herausgepresst, bis eine feste, trockene Masse übrig bleibt. Und noch etwas lässt sich neben dem trockenen Brot bestens „recyceln“: Die Stiele der Artischocken. Diese sind meist sehr faserig, doch schneidet man an allen Seiten kräftig etwas ab, bleib ein dünner Stiel mit hellem Fleisch zurück. Schnibbelt man diesen klein, gibt er der Füllung eine besonders geschmacksintensive Note. Des Weiteren kommen eine Knoblauchzehe (klein geschnitten), ein Schuss Olivenöl, eine gute Prise Salz und Pfeffer in die Füllung – wer mag kann noch Blattpetersilie hinzugeben. Die Zutaten werden gut miteinander vermengt. Die gewaschenen Artischocken dürfen nun ihr Zitronenbad verlassen, auf einem Küchentuch abtropfen, um dann teelöffelweise mit der Füllung befüllt zu werden.
Sodann muss auch schon ein ausreichend großer Kochtopf zum Einsatz kommen. Die Artischocken sollten im Kochtopf nicht umkippen, dürfen aber auch nicht zu sehr gequetscht sein. Auch hier gibt es eine gute Lösung, um das Kippen in zu großen Töpfen zu vermeiden: Kartoffeln, die sofort mitgekocht werden, als stützende Beilage ringsum. Ist alles im Topf, wird kaltes Wasser hinzugefügt, sodass die Blütenköpfe bis zur Hälfte im Wasser stehen, sie sollten keinesfalls vom Wasser bedeckt sein. So dürfen die Artischocken bei mittlerer Hitze ca. eine Stunde gar kochen.
Die Soße
Was dann noch fehlt, ist eine Vinaigrette-Soße, in die man die garen Blätter der Artischocken später eindippen kann. Hierzu einfach eine helle Salatsoße aus Salz, Pfeffer, hellem Balsamico, süßem und scharfem Senf, etwas Wasser und Olivenöl anrühren. Hier hinein werden die Blätter der Artischocke, immer das Blattende voran, hineingetunkt und genauso in den Mund befördert. Dann beißt man leicht die Zähne zusammen und zieht das Blatt an der Blattspitze wieder heraus, sodass das Fleisch der Artischocke abgezogen wird. Das Herz der Artischocke, der Blütenboden, kann, wenn er am Schluss von seinen restlichen haarigen Fasern mit einem Löffel befreit wurde, vollständig gegessen werden.
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